Vorsitzender Wolfram Haeuschkel wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass der Erlös des Konzertes in diesem Jahr der Stiftung krebskranker Kinder gespendet werden solle.
"Die Bude ist ja richtig voll", kommentierte Coburgs Zweiter Bürgermeister Norbert Tessmer (SPD) den großen Besucherandrang. Er werde immer wieder einmal gefragt, warum es in Coburg denn einen Seenmannschor gebe. Er habe immer die Antwort parat: "Viele Menschen wollen ganz einfach das maritime Liedgut hören." Die Sänger, Sängerin Olga und Chorleiter Manfred Weitzel seien eine Bereicherung des Coburger Kulturgutes, betonte der Bürgermeister. Viele Menschen träumten sehnsüchtig von der weiten Welt aber auch von der Heimat.
"Auch Matrosen haben Heimweh" war der Titel des Eröffnungsliedes von Sängerin Olga und zugleich der Auftakt für einen bunten Nachmittag mit maritimen Melodien.
Der 35 Sänger starke Chor wird seit Jahren von der einzigen Frau, Sängerin Olga, unterstützt. Auf die Frage von Moderatorin Ramona Scholz, ob sie sich bei so vielen Männern denn auch wohl fühle, antwortete Olga schlagfertig und wortgewandt: "Im richtigen Leben bin ich Altenpflegerin und kenne mich da bestens aus."
Manfred Weitzel ließ es sich nicht nehmen, den ersten Soloauftritt mit "Oh roll the cotton down" selbst zu singen. Mit vier neuen Songs, die der Chor eigens für das Konzert einstudiert hatte, trafen die "Itzpiraten" voll den Geschmack ihres Publikums. Das weltbekannte Lied von Freddy Quinn "Junge komm bald wieder" durfte nicht fehlen und wurde von Arno Fischer stimmlich perfekt vorgetragen. Im Stil einer Ballade sang der Chor "Kleine Möwe flieg nach Helgoland".
Die Solisten Bernhard (Windjammer), Bruno Kessel (Nimm mich mit Kapitän), Wolfram Haeuschkel (What shall we do), Klaus (Rum aus Jamaica) und Dieter (Santiano) waren Highlights des zweistündigen Programms. Beim Schunkel-Potpourri "Schön ist die Liebe" gab es für das Publikum kein Halten und es wurde gesungen, geklatscht und geschunkelt. Erst nach drei Zugaben ("La Paloma", "Johnny come along" und "Leise kommt die Nacht") durfte sich der Seemannschor von seinem treuen Publikum verabschieden.
Bei der Seniorenweihnacht der Stadt Coburg habe ihrer Mutter Liselotte der Seemannschor so gut gefallen, dass sie damals beschlossen habe, ein Konzert zu besuchen, erzählte Monika Dötschel. Die Melodien und der gesamte Auftritt seien "einfach super schön".
Andrea und Peter Baumgärtner aus Coburg genossen zum ersten Mal ein Konzert des Seemannschores und waren begeistert. Sonst besuchten sie Konzerte in Kirchen und Gospelauftritte, aber die Seemannslieder seien etwas ganz Neues gewesen. Den Nachmittag im Kongresshaus hätten sie keinesfalls bereut.